Aus Sicht einer Direktorin

Doris Aigner ist Direktorin der Wirtschaftsmittelschule Waidhofen/Ybbs. Jährlich verlassen rund 40 Schülerinnen und Schüler die Schule mit der Frage: „Poly und Lehre oder weiter zur Schule gehen?“

Als Direktorin der Neuen Wirtschaftsmittelschule Waidhofen/Ybbs begleiten Sie viele Schülerinnen und Schüler bei einer wichtigen Entscheidung: „Was tun nach der Pflichtschule?“ Was raten Sie ihnen und was raten Sie den Eltern?

Wir beraten unsere SchülerInnen und Eltern dahingehend, sich möglichst umfassend zu informieren: Tage der offenen Tür in Schulen und Betrieben und die Angebote der Bildungsmeile zu nutzen. Seit dem Vorjahr zählt auch das „karriere clubbing“ zu den Säulen dieses Info-Angebots.
Uns erscheint es sehr wichtig, für jeden Schüler/ jede Schülerin das Ausbildungsangebot zu finden, das seinen Neigungen und Fähigkeiten am ehesten entspricht.

Wie bereiten Sie Schülerinnen und Schüler heutzutage auf das Berufsleben oder eine Höhere Schule vor?

Wichtig ist uns die sichere Beherrschung der Grundkompetenzen in D, E und M für alle Schüler. Darüber hinaus bieten wir ein spezielles Interessens- und Begabtenprogramm, um möglichst viele Schüler in ihren Vorlieben und Stärken zu fördern. Aber auch selbstbewusstes Auftreten, die kompetente Verwendung neuer Medien und gutes Präsentieren sowie die Soft Skills Teamfähigkeit und kommunikative Kompetenz gehören zu unseren Bildungszielen.

Außerdem bieten wir ein umfangreiches Berufsorientierungsangebot: Einladung von ExpertInnen in den Unterricht, Betriebsexkursionen, Potentialanalyse, Berufs-Infoabend, Bewerbungstraining, Erstellung eines Berufs-Portfolios, persönliche Berufsberatung, Jugendcoaching und vieles mehr.

Vermutlich ist es nicht einfach, mit 14 Jahren zu wissen, was man sein Leben lang arbeiten möchte. Dabei gibt es heute Modullehrberufe, Lehre mit Matura und vieles mehr. Wie bekannt sind diese Möglichkeiten Ihrer Einschätzung nach?

Natürlich ist es nicht einfach, den richtigen Ausbildungsweg zu finden. Aber eines sollen unsere Schüler wissen: Es ist niemals zu spät, etwas dazuzulernen, umzusatteln, sich in eine andere Richtung zu orientieren.
Manchen geht ja der sprichwörtliche „Knopf“ erst etwas später auf – dann ist es erst recht entscheidend, zu wissen, welche Möglichkeiten der Weiterbildung es gibt!
Auch hier sehen wir eine unserer Aufgaben: Wie komme ich zu den richtigen Informationen? Wer kann mir in Ausbildungs- und Berufsfragen weiterhelfen? Wer begleitet mich, wenn ich eine Lehre nicht schaffe? Wo gibt es finanzielle Unterstützung für Zusatzausbildungen?

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Doris Aigner, Direktorin der Wirtschaftsmittelschule Waidhofen/Ybbs